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Philosophin des Monats Juni

         Jeanne Hersch (*1910, 2000)

Jeanne Hersch

Ein zentrales Anliegen ihrer Philosophie war für Jeanne Hersch die Verteidigung der Freiheit. Das Individuums sollte weder von totalitären Strömungen noch von technokratischen Gesellschaftsbildern eingeengt werden. Sie knüpfte dabei an existenzphilosophische Traditionen an, insbesondere an das Denken ihres Lehrers Karl Jaspers, dessen Idee der "Grenzsituationen" sie aufgriff, um die Verletzlichkeit und Würde des Menschen zu thematisieren.
Ähnlich wie für die Existenzphilosophen war Freiheit für Hersch kein abstrakter Begriff, sondern eine konkrete Bedingung menschlichen Daseins. In ihrem Hauptwerk L'illusion philosophique (1955) setzte sie sich kritisch mit ideologischen Verengungen auseinander, die das Denken von der gelebten Erfahrung entfremden. Dabei sollte Philosophie kein abgeschlossenes System liefern, sondern ein offener Dialog sein, geprägt von Verantwortung, Entscheidung und Offenheit gegenüber dem Anderen.
Mit ihrer Herausgabe der Anthologie zur Idee der Freiheit (1965) legte Hersch eine  Sammlung philosophischer Texte vor, die das Freiheitsverständnis von der Antike bis zur Moderne beleuchtet. Während ihrer Arbeit bei der UNESCO verband sie theoretisches Denken mit praktischer Philosophie: Menschenrechte waren für sie nicht nur eine politische Forderung, sondern ein Ausdruck philosophischer Grundüberzeugungen.  


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